
Engagement und Geschichte

Als Traditionsunternehmen sind wir uns unserer gesellschaftlichen und kulturellen Verantwortung bewusst. Werte wie Toleranz, Weltoffenheit, Vielfalt und Nachhaltigkeit sind in unserer Unternehmenskultur fest verankert und prägen unser Handeln und Engagement. Entsprechend unserer Expertise in der Filmproduktion engagieren wir uns insbesondere im Bereich Talent- und Nachwuchsförderung, unterstützen aber auch gesellschaftliche Initiativen am Standort.
Geschichte
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1912 – 1933
Am 12. Februar 1912 fällt in einem Glashaus-Atelier in Babelsberg die erste Klappe zu DER TOTENTANZ mit Asta Nielsen in der Hauptrolle – es die Geburtsstunde von Studio Babelsberg. Kurz zuvor entdeckt die Filmgesellschaft Deutsche Bioscop das alte Fabrikgelände vor den Toren Berlins. Mit viel Platz, dunstfreiem Tageslicht und guter Verkehrsanbindung entwickelt es sich rasch zu einem Zentrum der Stummfilmproduktion, mit Filmen wie NOSFERATU (1922) oder DIE NIBELUNGEN (1924).
Nach dem Ersten Weltkrieg fusioniert die Deutsche Bioscop mit der deutschen Niederlassung von Éclair zur Decla Bioscop. 1921 schließt sie sich der Universum Film AG (Ufa) an. Diese errichtet 1926 für die Großfilmproduktion METROPOLIS (1927) von Fritz Lang die Marlene-Dietrich-Halle.
Auf den ersten Science-Fiction-Langfilm folgt kurze Zeit später FRAU IM MOND (1929), für den Lang den Countdown erfindet. Die großen künstlerischen Produktionen der 1920er Jahre werden wegweisend für das Kino. Alfred Hitchcock lernt hier sein Handwerk. Karl Freund etabliert mit der „entfesselten Kamera“ bei DER LETZTE MANN (1924) eine Technik, die das Filmemachen revolutioniert.
1929 wird im ersten europäischen Tonfilmatelier, dem „Tonkreuz“, der erste komplett vertonte Spielfilm Deutschlands gedreht, MELODIE DES HERZENS (1929). Das darstellerische Pathos des Stummfilms weicht schwungvollen Filmoperetten wie DER BLAUE ENGEL (1930) mit Marlene Dietrich, DIE DREI VON DER TANKSTELLE (1930) und DER KONGRESS TANZT (1931).
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1933 – 1945
Die wirtschaftlichen Rezessionen Ende der 20er Jahre bringen die Ufa an den Rand des Ruins. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 werden jüdische Mitarbeiter entlassen und unter der Aufsicht des „Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda“ NS- Propagandafilme in Auftrag gegeben. Filmemacher wie Josef von Sternberg, Fritz Lang, Ernst Lubitsch, Billy Wilder sowie Marlene Dietrich verlassen Babelsberg und gehen nach Hollywood.
Um die deutsche Bevölkerung vom Krieg abzulenken, konzentriert sich das Studio auf Unterhaltungsfilme und produziert bis 1945 Publikumserfolge wie MÜNCHHAUSEN und FEUERZANGENBOWLE mit den Stars Zarah Leander, Heinz Rühmann und Hans Albers. Nach dem Krieg fällt das Studio unter die Kontrolle der Alliierten und wird bis 1947 von den Sowjets besetzt.
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1946 – 1990
Nach dem Zweiten Weltkrieg nimmt das Studio seine Arbeit schnell wieder auf. Am 4. Mai 1946 beginnen die Dreharbeiten zu Wolfgang Staudtes DIE MÖRDER SIND UNTER UNS mit Hildegard Knef in der Hauptrolle. Kurz darauf wird die Deutsche Film AG (DEFA) gegründet, die das Studio zum exklusiven Filmproduktionsstandort der DDR und mit rund 2.500 Mitarbeitern zu einem wichtigen regionalen Arbeitgeber macht.
Von 1946 bis 1990 produziert die DEFA mehr als 1.200 Kino- und Fernsehfilme verschiedener künstlerischer und politischer Ausrichtungen, darunter DAS KALTE HERZ, NACKT UNTER WÖLFEN, DAS SINGENDE KLINGENDE BÄUMCHEN, SPUR DER STEINE, DIE LEGENDE VON PAUL UND PAULA, SOLO SUNNY und COMING OUT. 1976 wird JAKOB DER LÜGNER als einziger DDR-Film für einen Oscar nominiert.
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1990 – 2011
1992 verkauft die Treuhand die ehemaligen DEFA-Studios in Babelsberg an den französischen Konzern Compagnie Générale des Eaux (heute Vivendi Universal). Über einen Zeitraum von 12 Jahren investiert die Muttergesellschaft 250 Millionen Euro in das Filmstudio.
Vivendi verkauft Studio Babelsberg 2004 an die FBB – Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH. 2005 wird Studio Babelsberg eine Aktiengesellschaft. 2007 ist eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre mit 12 Filmproduktionen, darunter DER VORLESER und DAS BOURNE ULTIMATUM. 2009 folgen INGLOURIOUS BASTERDS von Quentin Tarantino und DER GHOSTWRITER von Roman Polanski.
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2012 – heute
Im Jahr 2012 feiert Studio Babelsberg sein 100-jähriges Bestehen. In den folgenden Jahren floriert das Studio mit Produktionen wie DIE TRIBUTE VON PANEM – MOCKINGJAY, BRIDGE OF SPIES, GRAND BUDAPEST HOTEL und THE FIRST AVENGER: CIVIL WAR, die weltweit Anerkennung finden. Mit HOMELAND gelingt Studio Babelsberg 2015 der Einstieg in die Produktion von internationalen High-End-Serien, gefolgt von u. a. SENSE8, COUNTERPART, DARK und 1899.
2016 eröffnet Studio Babelsberg das Metropolitan Backlot, eine der größten und modernsten Außenkulissen Europas. Als erste Produktion wird hier BABYLON BERLIN realisiert.
2018 wird Volucap, das erste volumetrische Studio auf dem europäischen Festland für innovative VR- und AR-Projekte, in Betrieb genommen. 2021 wird das DARK BAY Virtual Production Studio eröffnet, das mit einer riesigen LED-Wand für digitale Hintergründe in Echtzeit ausgestattet ist.
Im Jahr 2023 wird Studio Babelsberg Teil von Cinespace Studios, einer globalen Plattform von Produktionseinrichtungen, die Content-Produzenten und Kreative unterstützt. Mit 109 Studiohallen in Atlanta, Chicago, Toronto, Wilmington und Studio Babelsberg in Deutschland ist Cinespace einer der größten Studiobetreiber weltweit.
Studio Babelsberg festigt seinen Ruf als führender Standort für die Herstellung von Kinofilmen, TV- und Streamingproduktionen durch die Beteiligung an Produktionen wie EIN VERBORGENES LEBEN, THE FRENCH DISPATCH, GNADENLOS, MATRIX RESURRECTIONS, UNCHARTED, JOHN WICK: KAPITEL 4 und DIE TRIBUTE VON PANEM: THE BALLAD OF SONGBIRDS AND SNAKES (siehe Referenzen).